Infos für Arbeitgeber
IV-Berufsberatung
Die IV-Berufsberatung unterstützt Jugendliche mit Beeinträchtigung bei der Berufsfindung.
Die Berufsberatungen der Invalidenversicherung in den einzelnen Kantonen unterstützen Jugendliche mit Beeinträchtung bei der Berufsfindung und Ausbildung. Mit einer Berufsberatungsperson der IV schauen die Jugendlichen und die Eltern zusammen, welcher Beruf sich für die Jugendlichen eignen könnte und ob die schulischen Leistungen dafür ausreichend sind. Die Eltern von hörbehinderten Jugendlichen in der 8. Klasse können dazu mit der kantonalen IV-Stelle Kontakt aufnehmen.
Für technische Hifsmittel, die später für die Ausbildung benötigt werden, kann ein entsprechendes Gesuch um Kostengutsprache bei der Invalidenversicherung gestellt werden.
Kantonale IV-Berufsberatungsstellen
Berufsausbildung für hörbehinderte Jugendliche
Für hörbehinderte Jugendliche gibt es eine spezielle Berufsschule in Zürich-Oerlikon: die BSFH Berufsfachschule für Lernende mit Hör- und Kommunikationsbehinderung.
Die BSFH ist die anerkannte Bildungseinrichtung für die berufliche Aus- und Weiterbildung für hör-, sprach- und kommunikationsbeeinträchtigte Menschen. Sie vermittelt die schulische Bildung im obligatorischen Unterricht (allgemeinbildende und berufskundliche Fächer). Voraussetzung für die Aufnahme an die BSFH ist ein Ausbildungsplatz in einem Lehrbetrieb und eine Verfügung der Invalidenversicherung zur Finanzierung des Unterrichts.
Es ist möglich, an der Berufsfachschule BSFH die Berufsmatur BM zu absolvieren.
BSFH Berufsfachschule
Die optimale Einrichtung und Kommunikation
Optimale Arbeitsbedingungen:
Der berufliche Werdegang eines Jugendlichen mit Hörbehinderung muss gut geplant werden. Von Vorteil ist eine möglichst optimale Einrichtung des Arbeitsplatzes. Zudem sollten ein paar wichtige Aspekte bezüglich Kommunikation mit einem hörbehinderten Jugendlichen berücksichtigt werden:
– Technische Hilfsmittel zum bessern Verständnis
– Möglichst strukturierte Arbeitsabläufe mit genügend Pausen
– Wie gut ist die Akustik, gibt es Störlärm?
– Wie strukturiert finden Gespräche statt, ist es für eine hörbehinderte Person möglich, dem Gespräch
zu folgen oder muss langsamer und deutlicher gesprochen werden?
– Gibt es visuelle Unterstützungsmöglichkeiten?
Kontrollfragen stellen – wurde der Auftrag verstanden?
Eine kurze Frage an den hörbehinderten Jugendlichen, ob er den Auftrag verstanden habe und diesen kurz wiederholen könne, gibt Ihnen als Arbeitgeber die nötige Rückbestätigung. Die Aufgabe wurde verstanden und kann ausgeführt werden.
Die hörbehinderte Person soll nachfragen, wenn etwas unklar ist.
Die hörbehinderte Person soll die Möglichkeit erhalten, nochmals nachzufragen, wenn etwas nicht verstanden wurde. Dies steigert die Arbeitsmotivation und verhindert Hörstress. Zuviel Hörstress führt zu Hörblockaden und schlussendlich zur Überforderung, was es zu vermeiden gilt.
Was Sie über das Cochlea Implantat wissen sollten
«Cochlea» ist der lateinische Ausdruck für Hörschnecke.
Das Cochlea Implantant oder kurz «CI» ist eine technisch ausgereifte Hörhilfe für Personen, denen herkömmliche Hörgeräte wenig oder keinen Nutzen bringen. Kinder werden heute häufig schon sehr früh und gleich binaural implantiert, auf beiden Ohren gleichzeitig.
Pro audito schweiz hat wichtige Tipps zusammengestellt zum Thema Cochlea Implantat (CI).
Informationen über das CI
Wertvolle Tipps zur Kommunikation mit einer hörbehinderten Person
Die Kommunikation mit einer Person mit Hörbehinderung gelingt mit direktem Blickkontakt zum Betroffenen sowie langsamem, deutlichem Sprechen.
Die Kommunikation mit einer Person mit Hörbehinderung gelingt, wenn einfache, aber dennoch wichtige Schritte befolgt werden. Als Unterstützung gibt es für Sie den Flyer «Sehen zum Verstehen – Ratschläge für die Kommunikation mit Gehörlosen und Schwerhörigen» sowie wertvolle Tipps und Anregungen im Umgang mit hörbeeinträchtigten Menschen.
Kommunikation mit Hörbehinderten
Technische Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen
Nebst einer optimalen Versorgen mit Hörhilfen können technische Hilfsmittel Hörstress reduzieren und das Wohlbefinden von hörbehinderten Personen wesentlich steigern.
Eine optimale Versorgung mit geeigneten Hörhilfen bei hörbehinderten Kindern und Jugendlichen ist wichtig. Daneben gibt es weitere technische Hilfsmittel zum optimalen Verständnis von Gesprochenem in der Schule oder in der Berufsausbildung. Eine optimale Versorgung und der Einsatz von technischen Hilfsmitteln reduzieren Hörstress und steigern das Wohlbefinden der hörbehinderten Kinder und Jugendlichen massiv. Sie sind aufnahmefähiger und dadurch auch zufriedener, weniger gestresst und somit leistungsfähiger in der Bewältigung ihres Alltags.
Der Einsatz von zusätzlichen technischen Hilfsmitteln, z.B. einer FM-Anlage, lohnt sich. Bei einer FM-Anlage trägt die sprechende Person einen Sender. Die hörbehinderte Person trägt den Empfänger, der direkt an Hörgeräte oder CI angeschlossen ist. Dies erleichtert der hörbehinderten Person das Hörverständnis. Für technische Hilfsmittel kann bei der Invalidenversicherung, IV-Stelle im Kanton, durch die Eltern ein entsprechendes Gesuch um Kostenübernahme gestellt werden.
Technische Hilfsmittel Hörbehinderte
SWISS TXT – Online-Schriftdolmetscher
Schriftdolmetscher können über eine Internetplattform online live zugeschaltet werden. Das Gesprochene im Unterricht wird dadurch als Text auf dem Tablet oder Laptop wiedergegeben.
Dieses System eignet sich für Studierende, Auszubildende oder Schüler/-innen. Die Lernenden können diskret und bequem nachlesen, was im Unterricht gesprochen wurde.
Der Unterrichtsstoff kann auf dem Gerät gespeichert und zu Hause bequem nachgearbeitet werden.
Was ist der Nachteilsausgleich?
Massnahmen des Nachteilsausgleichs können in Anspruch genommen werden.
Für hörbehinderte Jugendliche in der Berufsausbildung können Massnahmen des Nachteilsausgleichs in Anspruch genommen werden. Beispielsweise verstehen sie den Unterrichtsinhalt, aber eventuelle Fragen zum Inhalt haben sie durch die Hörbehinderung nicht korrekt mitbekommen – dadurch können sie nicht adäquat auf die Fragen antworten.
Sie brauchen mehr Zeit.
Weitere Informationen zum Thema Nachteilsausgleich.
Nachteilsausgleich
Untertitel für Menschen mit Hörbehinderung
Untertitel helfen hörbehinderten Personen, die gesprochene Kommunikation besser zu verstehen, indem sie den Inhalt nachlesen können.
Meist wird das Schauen von Filmen mit Untertiteln in der Ausbildung noch wenig angewendet, dabei wäre das sehr hilfreich für hörbehinderte Jugendliche.
Wie können Sie Untertitel zuschalten?
Fernseher:
Im Bereich der Einstellungen ihres TV-Geräts kann man Untertitel zuschalten. Sie bleiben dann bei allen verfügbaren Filmen und Sendern sichtbar. Beim schweizerischen Fernsehen kann über die Teletextnummer 777 die Untertitel sichtbar machen. Die Qualität der Untertitel hängt davon ab, ob eine Sendung live ist oder schon kurz vorher aufgezeichnet wurde.
Computergestütztes Fernsehen (HbbTV):
HbbTV steht für «Hybrid broadcast broadband TV». Die neue Technologie verknüpft digitales Fernsehen mit dem Internet. Ähnlich dem Teletext, Link öffnet in einem neuen Fenster und es werden Zusatzinformationen des TV-Senders angezeigt. Dieser blendet im laufenden Programm ein Icon, Text, Bild oder Banner ein, um auf sein SmartTV-Angebot (basierend auf der HbbTV-Technik) hinzuweisen. Zur Aktivierung des Angebots muss die rote Taste der Teletext-Farbtasten auf der Fernbedienung – der «RedButton» – gedrückt werden. Alle wichtigen Gerätehersteller unterstützen HbbTV.
Bei gestreamten Sendungen am Computer lassen sich die Untertitel neuerdings auch zuschalten. Gerade im Klassenzimmer kann diese Form sehr sinnvoll sein. Die Lehrkräfte können bestimmte Themen zeigen und die hörbehinderten Jugendlichen können den Inhalt besser mitverfolgen.